Jetzt gibt’s Bilder

Mir fällt es mal wieder wirklich schwer all das Erlebte in Worte zu fassen und so habe ich ich mich entschieden, weniger zu schreiben und dafür mehr über Bilder zu kommunizieren.

Hier habe ich jetzt eine kleine Galerie erstellt, in der ihr Bilder von Ende Dezember bis ca. mitte Januar finden könnt. Alle Bilder sind irgendwie und irgendwo in diesen 3 Wochen entstanden. Ich habe sie chronologisch angeordnet, damit man den Reiseverlauf ungefähr nachvollziehen kann.

Also: Zuerst ging es nach Sansibar um zusammen mit einigen anderen DTP-Freiwilligen Urlaub zu machen, dann zu einer Woche DTP-Zwischenseminar im „Inselinneren“. Auf dem Seminar gab es vieles zu besprechen. Um mal einiges aufzuzählen: Einleben in den Gastfamilien, Wie gehe ich mit der Rolle des Weißen/Ausländers um? Wie ist die Arbeit bei den Aufnahmeorganisation? Was ist zu verbessern? Wo läuft es schon gut? … Ich glaube, ihr könnt euch jetzt ungefähr denken was wir so besprochen haben. Im Großen und Ganzen ist das Zwischenseminar da, um die ersten Monate in Tansania gründlich zu reflektieren und Ideen für die kommenden Monate zu entwickeln.

Ich muss sagen, dass mir das Seminar viel Spaß gemacht hat und ich wohl auch neu Gedanken und Ideen von dort mitgenommen habe. Vor allem war es super, sich mit den anderen Freiwilligen über ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Meinungen der ersten Monate auszutauschen. Die Seminare waren schon im FÖJ das Beste 🙂

Im direkten Anschluss an das Zwischenseminar bekam ich dann Besuch von meiner Mutter und meiner Schwester. Es war schön, die Beiden wiederzusehen aber der direkte Übergang vom Seminar zum „Familienurlaub“ lies mir keine oder nur wenig Zeit über den Input vom Zwischenseminar nachzudenken. Nichtsdestotrotz hatten wir noch einige tolle und entspannte Tage auf Sansibar. Unser nächstes Ziel war dann Arusha. Also: Rauf auf die Fähre und rein in den Bus. Dauer der Busfahrt: ca. 11,5 Stunden. Und, nein, nicht wie in Europa auf schön ausgebauten Straßen. Teilweise gute Teerstraße, teilweise Staubpiste, heftige Speedbumbs und Schlaglöcher. Ich denke die wenigsten Safari-/Sansibartouristen tuen sich das an. Ist wohl aber auch mal eine Erfahrung wert.

Von Arusha aus starten wir dann eine 3 tägige Safari. Tarangire, Ngorongoro und Lake Manyara. War ganz nett…aber nochmal muss ich das nicht machen.

Zurück in Arusha habe ich den Beiden dann noch mein Zuhause, Mwedi (siehe Bilder) und einige andere für mich interessante Orte in Arusha gezeigt….und dann mussten sie auch schon wieder los…

Viele Grüße und bis die nächsten Tage! (Bilder vom Mt. Meru sind schon fast online 😉 )

Tim

Und zack! Plötzlich ist man voll drin.

Mein Geburtstag ist jetzt ein bisschen mehr als 2 Wochen her und mittlerweile bin ich schon 1 1/2 Monate in Tanzania. Irgendwie ging es bis hierher rasend schnell. Ich hoffe nicht, dass das ganze Jahr so schnell vergeht. Aber warum so weit vorraus eilen. Erstmal will ich euch doch erzählen was in der letzten Zeit so passiert ist.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen jeden meiner Blogeinträge einem bestimmten Thema zu widmen, ich merke jedoch an dieser Stelle, dass ich das nicht kann. So handelt dieser Eintrag einfach von meinen letzten zwei Wochen. Alles drunter und drüber.

Besuch von Sophia

Als erstes natürlich Klärungsbedarf! Wer ist Sophia?

Sophia ist eine nette junge Frau, die 2011/2012 ihr Weltwärtsjahr mit der Deutsch-Tansanischen Partnerschaft auf Sansibar gemacht hat. Dieses Jahr haben Sophia, Philip (ebenfalls ein Ex-Freiwillger der DTP) und Olivia (die Ansprechpartnerin für die Freiwilligen der DTP in Tansania) zusammen das Einführungsseminar für die neuen Freiwilligen vom 21.08 bis zum 28.08 in Dar Es Salaam geleitet. Dementsprechend also mein Einführungsseminar.

Sophias Besuch war leider nur relativ kurz, da sie in Arusha quasi auf Durchreise war. Und trotzdem kam es so, dass sie für eine Nacht hier schlafen konnte. Schon in Dar Es Salaam hatte ich ein paar interessante Gespräche mit Sophia und daher bot sich eine Fortsetzung natürlich an. Ausserdem hatte sie noch einmal „Kopfkraulen“ bei mir gut, da ich selbiges in Dar Es Salaam zweimal von ihr genossen hatte. So führten wir also, bis in die Nacht, ein interessantes Gespräch über „Gott und die Welt“. Sagt man ja immer so schön. In unserem Fall bedeutet „Gott und die Welt“ aber etwas spezifischer: Tansanische Kultur, Politik, über Swahili, die deutsche Gesellschaft, Umweltprobleme, über eigene Wünsche, Vorstellungen und Verhaltensweisen. Sehr breit gefächert. Was keineswegs resultieren lässt, dass wir die Themen nur oberflächlich angekrazt hätten.

Genau deshalb merkte ich wahrscheinlich am nächsten Tag, dass das Gespräch mit ihr auf der einen Seite total gut getan hat und auf der anderen Seite aber auch ganz schön viel Input war. Sophia ist ein interessanter Gesprächspartner, sehr differenziert und reflektiert. Ausserdem war sie ja auch schon ein Jahr hier. Da hat sie wirklich viel zu erzählen und das Kopfkraulen auf jeden Fall verdient!

Nach unserem Gespräch hatte ich für einige Tage das Gefühl, dass sich alles in meinem Kopf umkrempelte. Ich habe wirklich ALLES in Frage gestellt. Und so richtig vorbei ist es auch immer noch nicht. Aber es ist gut so.

Maji ya moto (Heißes Wasser)

Maji ya moto, so wird ein Teil eines Süßwasserareals etwa 1 1/2 Autostunden von Arusha entfernt, genannt. Irgendwie kommt das Wasser zum Teil aus einem Loch aus der Erde und wird wohl in den unteren Gesteinsschichten erwärmt. Ganz sicher bin ich mir nicht…man muss ja auch nicht alles wissen. Fest steht, es war herrlich!

Die Leute von Mobisol (eine deutsche Firma, die eng mit KAKUTE zusammenarbeitet und Solar-Home-Systems mit einer Art Ratenzahlung verkauft. Wirklich interessantes Vermarktungsmodel!) hatten Simon (mein Mitfreiwillger, Vorstellung kommt später!) und mich gefragt, ob wir nicht Lust hätten mit ihnen am Maji ya moto zu campen. Und wie wir Lust hatten. Hatten wir ja schon viel von Maji ya moto von unseren Vorgängern gehört. Also, los ging es. Campen von Samstag auf Sonntag mit 14 Leuten. Einfach Klasse.

Will jetzt nicht mehr viel sagen. Restliches bitte aus den Bildern und dem Video selbst zusammenreimen 😉

 

Ruhig daliegendes "Maji Ya Moto"

Ruhig daliegendes „Maji Ya Moto“

Morgendlicher Blick ins Camp

Morgendlicher Blick ins Camp

Er springt...

Er springt…

...und schlägt ein!

…und schlägt ein!

 

Und wir arbeiten auch…

Letzte Woche haben wir nach Vorbereitung unseres Fragenkatalogs endlich mit unserer Umfrage zu ICS (Improved cooking stoves) und anderen RET’s (Renewable Energy Technologies) angefangen. Los ging es am Montag in aller Frühe zu unserem ersten Befragungsort. Unser Fahrer plante den Weg mit Durchfahrt durch den Mount Meru Nationalpark. Eigentlich kein Problem, doch der Ranger am Eingang wollte von Simon und mir jeweils 45 $ Parkgebühr, trotz Vorlage von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung. Voller Unverständnis kehrten wir also um und mussten einen weiten Umweg fahren. Wirklich doof.

Mit den langen Wegen auf meist unbefestigten Straßen war unsere letzte Arbeitswoche, eine sehr lange. Morgens um 06:30 Uhr los und abends irgendwann zwischen 19:00 und 22:00 Uhr zurück. Trotzdem will ich nicht jammern, denn wir haben auf den Reisen viele spannende Dinge erlebt und gesehen. Umfragen in Massaidörfern, die keineswegs touristischen Einflüssen ausgesetzt sind, wo das Leben also noch sehr traditionell zugeht. Ausserdem haben wir auf der Rückfahrt von einem Dorf in der Abenddämmerung 3 Giraffen gesehen und eine Internatsschule in den Bergen besucht und den Schulleiter zum Umgang mit RET’s und ICS befragt. Das besondere an der Schule war die tolle Ausstattung mit 6 ICS und über 40 Solarmodulen. Alles aufgebaut mit Hilfe eines Freundeskreises aus der Schweiz.

Da Simons und mein Kiswahili natürlich noch lange nicht ausreicht um mit der Bevölkerung zu kommunizieren, liegt unser Aufgabenschwerpunkt mehr auf der Digitalisierung der Umfrageergebnisse aber auch bei der Befragung englischsprachiger Institutionen, wie zum Beispiel Schulen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine Menge Spaß macht und sehr anstrengend ist, aber auch sehr spannend.

Doch das war bisher nur die erste von zwei Regionen. Morgen früh geht es dann für eine Woche in die Manyara Region, von der der Weg nach Arusha dann zu weit ist. So sind wir also nächste Woche „ausser Haus“. Morgen früh geht’s los, deshalb heißt es jetzt für mich: Usiku mwema! (Gute Nacht)

Hier jedoch noch ein kurzer Überblick über das Sonstige:

Mir geht es super. Muss aber demnächst mal zum Friseur. Swahili wird immer besser. Zimmer ist mittlerweile mückensicherer. Kauf einer neuen Matratze ist in die Wege geleitet. Bin ein bisschen genervt vom langsamen Internet und vom überall herumligenden Müll.

Ansonsten ahsante sana na tutaonana!

(Vielen Dank und auf Wiedersehen!)

Grüße von der Südhalbkugel der Erde. Tim