Heut ist mein Geburtstag darum…

Um es gleich zu sagen: Ich habe nie sehr viel Wert auf meinen Geburtstag gelegt. Trotzdem gab es immer mindestens eine Torte und Besuch von vielen netten Leuten. Dieses Jahr ist es anders. Nicht, dass ich dieses Jahr besonderen Wert auf meinen Geburtstag lege, nein.

Aber es ist anders. Es gibt keine Torte und ich sehe keine Gesichter von altbekannten Freunden, Verwandten und meiner Familie. Ich bin weit weg von der Heimat und bezweifle, dass der Großteil der Leute um mich herum überhaupt weiß, dass ich heute vor 21 Jahren geboren wurde. Aber das macht auch nichts. Eigentlich genau mein Geschmack.
Trotzdem werde ich meinen Geburtstag mit einigen netten Leuten zusammen ein bisschen feiern. Die meisten kenne ich zwar erst seit zwei Wochen aber das ist völlig ok. Auf jeden Fall nette Leute, da bin ich mir sicher.

Für den Abend vorgesehen ist ein lustiger Sprachmix aus Händen, Füßen, Deutsch, Englisch und Kiswahili, der nach ein paar Bieren für jeden, bestimmt noch lustiger wird. Dazu gibt es höchstwahrscheinlich die gewöhnungsbedürftige Bongo-Flava-Musik von Diamond, Keisha & Co.
Mal sehen ob ich das länger als ne Stunde aushalte…

Ich freue mich auf den Abend und um meine Mutti zu beruhigen möchte ich an dieser Stelle jetzt ein Zitat von Jürgen Klopp anbringen: „Wir haben heute Abend nicht vor, uns die Lampen auszuschießen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine schönen Freitagabend und genießt die Zeit! Bis bald!

…feiern wir ein bisschen!

Schwerer als gedacht oder Karibu Tansania!

Ich kehre gerade zurück vom Abendessen. Es gab spageti na ndizi, also Spaghetti mit Bananen. Klingt etwas komisch, war aber ganz lecker! Langsam bin ich hier in Tansania, in Arusha angekommen, zumindest oberflächlich. Ich weiß jetzt ungefähr, wie alles abläuft und der große Trubel hat sich nun gelegt.

Ich habe mir für heute Abend vorgenommen nun endlich meinen Blog zu beginnen. Schon seit einigen Tagen frage ich mich jedoch: Mit was fängst du an? Es gibt so vieles über das ich berichten will. So habe ich mich entschieden als erstes über meine Festung, meinen Rückzugsort, meinen Rastplatz oder einfach über mein neues Zuhause zu berichten.

Da bin ich nun. Tim in Tansania. Genauer gesagt im Haus von Mama Neema in Arusha, im Stadtteil Sombetini. Arusha liegt im Norden Tansanias, direkt am Fuße des 4566 Meter hohen Mt. Meru. Sie ist die Safari-Hauptstadt des Landes, da man von hier aus den besten Startpunkt für jede Art von Safari hat. Sei es die Besteigung des Kilimandscharo oder eine Safari durch den Serengeti Nationalpark. Übrigens: Safari ist ein Wort aus dem Kiswahili und bedeutet „Reise“. Arusha hat ungefähr 300.000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 1300-1500 Metern über NN. Es herrscht das ganze Jahr über ein angenehmes, gemäßigtes Klima. Womit man sich jedoch erstmal abfinden muss, ist, dass die Sonne jeden Abend um ca. 18:30 Uhr weg ist. Ich habe es noch nicht ganz geschafft und ertappe mich häufiger dabei, wie ich mich darüber ärgere, dass es schon wieder so früh dunkel ist.

Naja, zurück nach Sombetini. Sombetini ist der Stadtteil in dem ich nun für ein Jahr leben werde. Wobei es eigentlich auch „nur noch“ 11 Monate sind. Er befindet sich im Süden der Stadt, ist eher ländlich und von meist ärmeren Familien bewohnt. Es gibt hier viele Bananenpalmen, kaum geteerte Straßen und eine Menge Leute. Mama Neemas Haus ist für die Verhältnisse hier recht groß und gut. Es gibt Strom (ist bisher auch nur zweimal ausgefallen), einen Brunnen und viele Zimmer, die noch von anderen Leuten gemietet werden. Ich glaube, dass ich mittlerweile alle einmal gesehen habe. Die Namen konnte ich mir jedoch nicht alle merken…dazu vielleicht später mehr.

Mein Zimmer ist ca. 3×3 Meter groß und bevölkert von einem Haufen Mücken. Ich habe noch keine Ahnung, wie sie hier reinkommen, denn vor dem Fenster ist ein Mückengitter und die Tür ist quasi immer zu. Werde ich aber demnächst herausfinden und die Einsteigsmöglichkeit versperren. Auf meiner durchgelegenen Matratze schlafe ich trotzdem gut und sicher. Denn ich habe ja mein Moskitonetz! Hier in Tansania wirklich überlebenswichtig. Neben dem Haufen Mücken gibt es in meinem Zimmer noch ein Regal, eine kleine Couch, einen kleinen Tisch, einen Stuhl und natürlich mein Bett. Ich habe es mir hier gemütlich gemacht und schon ein paar Bilder an die Wand gehängt.

Blick in mein Zimmer

Blick in mein Zimmer

Mama Neema ist, soweit ich das bisher verstanden habe, eine Art Kleinbäuerin. Zusammen mit ihren Angestellten bewirtschaftet sie 5 Kühe (3 groß, 2 klein), ca. 15 Hühner, 2 Ziegen, ein paar Gemüsebeete und bestimmt 80 Bananenpalmen, die ums Haus herum stehen. Man könnte sagen, ich wohne im Wald. Es gibt hier noch ein weiteres (erwähnenswertes) Tier: Der kleine, freche, verspielte Wachhund „Danger“. Zuerst guckt er ganz lieb und süß und Sekunden später knabbert er schon an deinem Fuß. Eigentlich ist er gar nicht gefährlich…aber: Pssst, nicht weitersagen!

Ich merke gerade, dass ich es jetzt eh nicht schaffen kann alle meine Eindrücke zu schildern und so soll es für meinen ersten Blogeintrag genung sein. Achso, bevor ich es vergesse: Mir geht es bomba kabisa. Sozusagen völlig bombastisch! Ich fühle mich hier wohl und komme bisher gut zurecht. Alles ist irgendwie anders…aber dazu später mehr.

Würde mich über Kommentare und Fragen freuen! Karibu sana!